Episode 5:
Der Marlboro-Mann
ohne Lasso

Geschäftsführung Sport beim 1. FC Köln: Horst Heldt und seine Vorgänger

Am konkreten Beispiel von Horst Heldt möchten wir unserer Verzweiflung Ausdruck verleihen, dass beim FC immer wieder die gleichen Fehler gemacht werden.

Für die zentrale Position des Sportgeschäftsführers wird regelmäßig nicht hinreichend nach Qualifikation und Konzept gecastet, sondern nach Branchenherkunft und -ruf. Dabei gilt vor allem beim FC eine zurückliegende Spielerkarriere automatisch als Qualifikation für einen Management-Job, obwohl ein ehemaliger Spieler noch lange kein guter Geschäftsführer sein muss. Ein ehemaliger Spieler ist auch nicht automatisch ein guter Trainer.

Spielerkarriere = Jobqualifikation? Weit gefehlt!

Statt dessen müsste man die Frage stellen, was man für eine verantwortliche Position in einem Bundesligaclub mitbringen muss. Den meisten ehemaligen Spielern fehlt einfach alles, was man für eine Führungsposition braucht. Das kann man ihnen nicht einmal vorwerfen. Denn sie haben es nie gelernt. Der Job als Geschäftsführer erfordert ungleich mehr als nur die Fähigkeit, in früheren Jahren erfolgreich gegen den Ball getreten zu haben. Das bedeutet nüchtern betrachtet, dass ehemalige Fußballer grundsätzlich nicht geeignet sind für den Job, wenn sie nicht während oder nach ihrer Spielerkarriere relevante Zusatzqualifikationen erworben haben.

Jetzt können wir den Aufschrei einiger Leser schon hören: “Waaas, ja wer soll es denn sonst können?” Unsere Antwort lautet: Menschen mit Geschäftsführungsfähigkeiten. Mindestens einmal erfordert dieser Job nämlich ein Verständnis von wirtschaftlichen und vertraglichen Zusammenhängen, strukturelles Denken und Personalführungsfähigkeiten. Tatsächlich sollte aus unserer Sicht anhand der konkreten Strukturen im jeweiligen Verein bzw. in der jeweiligen Kapitalgesellschaft, die von Verein zu Verein leicht unterschiedlich sind, ein konkretes Anforderungsprofil entwickelt werden, auf dessen Basis dann ein (Sport)Geschäftsführer gescoutet wird.

Hat der FC das so gemacht in den letzten Jahren? Die Antwort ist ein klares Nein. Man hat Schmadtke verpflichtet, weil der irgendwie Ahnung zu haben scheint und außerdem ein harter Hund ist. Man hat anschließend Veh genommen, weil der irgendwie ein guter Trainer war und auch ein harter Hund.

Dann hat man Heldt genommen. Warum eigentlich? Nun, irgendwie ein ganz nettes Kerlchen, das regelmäßig eine Fluppe im Mund hat, irgendwie also lässig, wenn auch kein harter Hund. Und er war schon bei einigen größeren Vereinen auf dieser Position. Und, ach ja, er war mal FC-Spieler. Das ist natürlich ein herausragendes Merkmal. Dann muss man gar nicht groß weiter prüfen. Das passt dann schon.

Besonders irritierend ist aus unserer Sicht, dass der Branchenruf bei ehemaligen Fußballern, die dann zu Geschäftsführern bzw. Managern bzw. Sportdirektoren mutieren, nie Schaden nimmt, auch wenn sie bei einem Club auf dieser Position teilweise oder völlig versagen und zahlreiche Fehlentscheidungen treffen. Ein Sportchef kann also jahrelang bei verschiedenen Vereinen reihenweise Fehlentscheidungen treffen, die sogar zum Abstieg eines Clubs führen und trotzdem wird er (vor allem von den “Journalisten“ in der Sportpresse) weiter als erfahrener Mann dargestellt. Je öfter er versagt hat, als desto erfahrener wird er angesehen. Das ist aus unserer Sicht grotesk.

Zu der unseligen Beziehung von Sportjournalisten mit Managern in den Clubs werden wir uns in einem weiteren Artikel noch ausführlich äußern, weil die Sportjournalisten nicht nur in Köln, sondern weltweit jede, für einen Journalisten unbedingt notwendige Distanz zu Funktionären verloren haben. Statt dessen hält einer dem anderen den Rücken frei.

Zurück zum Thema: Versagt ein Sportchef bei dem einen Club, steht der nächste Club meist schon bereit, um ihn anzuheuern. Begründung: Da wird ja ein erfahrener Mann frei. Und immer wieder zeigt sich, dass es keinesfalls nur die einfachen Fans sind, die sich blenden lassen vom vermeintlich großen Namen. Gerade die Entscheidungsträger in den jeweiligen Vereinen, die in den Unternehmen aus denen sie kommen oft ganz vernünftige Entscheidungen treffen, treffen im Fußballverein plötzlich Entscheidungen aus dem Bauch heraus ohne jede Analyse.

Das gilt gerade auch für den FC. Wenn man sich die letzten 10-20 Jahre ansieht, dann sind es die vermeintlich großen Unternehmensführer, die sich im Fußballgeschäft wie kleine Kinder mit der Modelleisenbahn verhalten. Kindliche Begeisterung ohne Sinn und Verstand, nur weil jemand früher einmal ein toller Fußballer war oder bei einem anderen Club schon einmal Sportchef spielen durfte.

Die Verpflichtung von Armin Veh dient hier als ideales Beispiel. Der Mann hatte ein halbes Jahr Berufserfahrung als Sportmanager in Wolfsburg, ansonsten war er bis dahin „nur“ Spieler und Trainer. Geschäftsführungserfahrung hatte er also praktisch keine. Und so hat er hier in Köln auch gewirtschaftet: Strukturiertes und planvolles Arbeiten war sein Ding nicht.

Dies äußerte sich vor allem in der nachhaltigsten und schlimmsten Sünde Vehs, dem Versäumnis der Verlängerung von Florian Wirtz, einem der zweifellos talentiertesten FC-Nachwuchsspieler in den letzten Jahrzehnten. Das ist nach wie vor unverzeihlich, weil es den Verein auf Jahre hinaus finanziell massiv geschädigt hat. Denn ein Verein wie der FC hätte sich bei einem erfolgreichen Verkauf alleine mit diesem Spieler sanieren und damit weiterentwickeln können. Armin Veh hat sich aber um dieses Thema einfach nicht gekümmert, weil er kein sorgfältiger Planer sondern typisch oberflächlicher Vertreter der Fußballzunft ist.

Was hatte eigentlich seine „rechte Hand“, Sportdirektor Frank Aehlig, in der Sache Wirtz gemacht? Auch nichts. Ebenso muss natürlich hinterfragt werden, was die Leitung des NLZ, Matthias Heidrich und Carsten Schiel, in diesem Fall gemacht hat. Keinem ist es ganz offensichtlich gelungen, dem Nachwuchsspieler eine überzeugende Perspektive beim FC aufzuzeigen. Jetzt spielt Florian Wirtz (mit einem geschätzten Marktwert von schon 45 Millionen Euro) in Leverkusen, die ihr Glück vermutlich immer noch nicht fassen können, dass der FC so dämlich war.

Auch Horst Heldt hat sich nicht etwa sofort um den Fall Florian Wirtz gekümmert, der ja noch beim FC war, als er anfing, sondern erst dann, als es zu spät war und Leverkusen ihn fest an der Angel hatte.

Ein Totalversagen der verantwortlichen sportlichen Entscheider im Club. Gerade an diesem Fall zeigt sich exemplarisch, dass es in der Geschäftsführung nicht darauf ankommt, irgendwie „Ahnung von Fußball“ zu haben, sondern dass es ganz klassisch darauf ankommt, seine Abteilungen ordentlich und zielgerichtet zu organisieren, Strukturen zu schaffen, die durch regelmäßiges Reporting verhindern, dass solche Versäumnisse passieren können. Man kann nicht alles selbst machen. Also muss man „seinen Laden“ so organisieren, dass er auch ohne tägliche Überwachung jeder Kleinigkeit sicher läuft.

Was Armin Veh kann und was nicht, hätte man vorher wissen können, nein müssen, weil es die berühmten Spatzen von den Dächern pfiffen. Die Aufgabe als Geschäftsführer, das Schaffen personenunabhängiger, sich selbst kontrollierender und optimierender Strukturen gehörte schon in Wolfsburg nicht zu seinen Fähigkeiten.

Veh holte als Geschäftsführer beim FC erst einmal möglichst viele alte Bekannte ans Geißbockheim. An erster Stelle Frank Aehlig, bei dem er angeblich Trauzeuge war. Dann noch Andreas Menger als Torwarttrainer. Außerdem Denis Lapaczinski als Teambetreuer. Und dann auch noch Willi Kronhardt als Chefscout. Ebenso Matthias Heidrich, der aktuell der sportliche Leiter des NLZ ist. Da bis auf Frank Aehlig alle noch da sind, kann man sich vorstellen, dass Armin Veh immer noch ziemlich gut informiert sein dürfte über Vorgänge in unserem Club.

Armin Veh platzierte 2019 dann auch gemeinsam mit Alexander Wehrle seinen Nachfolger Horst Heldt erfolgreich im Vorzimmer des Clubs. Den Rest hat dann Wehrle erledigt, der Horst Heldt so nach vorne geschoben hat, dass der neue Vorstand in seiner Wehrle-Gläubigkeit einfach mitgemacht hat. Man wollte und will in Wehrle gerne eine Konstante sehen. Dass es vor allem in den letzten Jahren eine Konstante der Fehlentscheidungen und der Misswirtschaft ist, haben wir in unseren beiden Episoden zu Alexander Wehrle belegt. Die beiden Fehlbesetzungen (Veh und Heldt) sind vor allem ihm anzulasten, weil er sie haben wollte. Die schlimmsten Fehlentscheidungen von Armin Veh, an denen der aktuelle Kader heute noch krankt, sind in Episode 1 zu Alexander Wehrle ebenfalls aufgeführt.

Übrigens darf unserer Meinung nach auch ein Geschäftsführer im Fußball Fehler machen. Aber erstens dürfen es nur wenige sein, zweitens sollten sie finanziell keine gravierenden Konsequenzen haben und drittens kommt es darauf an, wie man mit Fehlern umgeht. Selbstkritik scheint für fast jeden Sportchef ein Fremdwort zu sein. Die Fehler werden immer bei anderen gesucht.

Professionelle Prozesse zur Personalfindung? Fehlanzeige!

Woran es beim FC seit Jahrzehnten fehlt (und nicht nur beim FC) ist ein professionelles Casting von Personalien. Weder scheint der Club jemals eine klare Idee gehabt zu haben in den letzten 20-30 Jahren, noch ist er in der Lage, externen Beratern wenigstens das richtige Profil an die Hand zu geben oder eines mit den Beratern zu entwickeln.

Alles geschieht immer mit dieser FC-eigenen Wurstigkeit, dass man ja ein „feiner Club“ sei, wie Ex-Spieler und Ex-Vize Toni Schumacher immer wieder betont hat, ohne dass ihm jemals klar war, dass gerade diese inhaltslose Floskel die seit Jahren grassierende Unprofessionalität des FC charakterisiert.

Apropos Kompetenz: Es wird vom „Fußballvolk“ regelmäßig mit lautem Geschrei „Sportkompetenz“ auf am besten jeder Führungsposition gefordert. Aber was ist das eigentlich? Das wird leider nie klar definiert.

Reicht Sportkompetenz überhaupt aus für eine Tätigkeit als Sportmanager in der Geschäftsführung? Darüber macht sich offensichtlich nie jemand ernsthaft Gedanken. Genügt es für Sportkompetenz, wenn man selbst einmal gekickt hat? Genügt es, wenn man ein dickes Adressbuch voll alter Weggefährten hat, die größtenteils über genauso wenig Qualifikation verfügen wie man selbst? Genügt es, wenn man gut vor der Kamera ein paar Worthülsen („…wir haben heute nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten…“) absondern kann?

Wir haben die Frage, ob ein ehemaliges Spielerdasein dafür ausreicht, eingangs schon mit einem klaren Nein beantwortet. Aber man kann es nicht oft genug wiederholen, weil es beim „Fußballvolk“ immer wieder zu den gleichen Forderungen nach den alten Helden kommt, die dann Heilsbringer spielen sollen, obwohl sie dafür überhaupt nicht ausgebildet sind.

So wurde Armin Veh – wie danach auch Horst Heldt – von vielen FC-Anhängern von Beginn an ohne jede Begründung als absoluter Fachmann angesehen. Später hat sich diese Meinung bei vielen gedreht, aber nur deswegen, weil der Erfolg ausblieb, nicht etwa, weil erkannt wurde, dass es von Anfang an grundlegenden Qualifikationen fehlte.

Horst Heldt als Manager – bei jeder Station eine Fehlbesetzung

Wir wollen an dieser Stelle einen Blick auf die früheren Stationen von Horst Heldt als Manager werfen. Wir haben uns dazu auch mit Anhängern dieser Vereine ausgetauscht. Aus unserer Sicht wird schon aus der Vergangenheit deutlich, dass Horst Heldt für diese Position nicht geeignet ist. Schaut man sich dann an, was er in Köln seit seiner Anstellung angerichtet hat, dann vertreten wir die Meinung, dass Horst Heldt nicht weiß, was er tut.


Horst Heldt in Stuttgart (2006 bis 2010)

Horst Heldt wurde 2006 direkt nach dem Ende seiner Spielerkarriere Sportdirektor in Stuttgart. Gemeinsam mit Trainer Armin Veh wurde Heldt dann 2007 völlig überraschend Deutscher Meister, wofür Heldt wenig konnte, weil er die Mannschaft nicht zusammengestellt hatte.

Anfangs wusste Heldt gar nicht zu erklären, was überhaupt seine Aufgabe in der neu geschaffenen Position sei. Geradezu albern muteten die Beschreibungen seines Alltags an, als er im damaligen DSF-Doppelpass danach gefragt wurde. Es bestätigte den Eindruck, dass dieser Posten eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für einen Ex-Profi war. Dazu passt auch seine Aussage im Interview des Generalanzeigers aus Bonn vom 12.08.17:

Frage: Ab wann hatten Sie eine Ahnung, dass Sie so etwas wie Sportdirektor werden könnten?

Heldt: Erst ganz am Ende meiner Karriere, als ich mich langsam fragte, was danach kommen könnte. Ich hatte das Glück, beim VfB Stuttgart einen Förderer zu haben, den Präsidenten Erwin Staudt. Eigentlich sollte ich im Marketing den Hauptsponsor EnBW betreuen, aber davor hatte ich zu viel Respekt. Dann sollte ich im Jugendbereich als Trainer arbeiten, doch es gab keine passende Stelle. Die letzte Idee war dann Assistent der sportlichen Leitung. Ich sollte ein Konzept schreiben, das denen so gut gefallen hat, dass ich den Assistenten übersprungen habe.

Über die Dauer seiner Zeit hat er in Stuttgart zwar insgesamt sogar ein Transferplus erwirtschaftet, nur war das letztlich nicht sein Verdienst. So stand Mario Gomez‘ Wechsel, der aus dem NLZ des VfB kam, für 30 Millionen nach München schon länger fest.

Als Gomez im August 2009 nach München wechselte, stand der VfB zwar mit viel Geld aber ohne echten Mittelstürmer da. Obwohl diese Entwicklung absehbar gewesen war, weil die Bayern Gomez unbedingt wollten, hatte Heldt nicht vorausgeplant. Am Ende verpflichtete er 3 Tage vor Saisonbeginn Pavel Progebnyak für ca. 5 Mio Euro von Zenit St. Petersburg. Pogrebnyak war zwar Mittelstürmer, aber ihm eilte schon in Russland der Ruf als Holzfuß voraus. Seine Verpflichtung blieb ein Flop – 2 Jahre später wurde er für nur noch 500.000 Euro nach Fulham abgegeben.

Ein besonderes Kunststück war auch die Leihe vom Brasilianer Ewerthon im Juli 2007 für 1,2 Mio. Euro. Ewerthon kam mit ungefähr 8 Kilo Übergewicht, eingefleischte Stutgarter erinnern sich heute noch an die ausgeprägten Speckröllchen unter seinem Trikot. Er brachte folgerichtig nichts zustande und wurde schon im Dezember 2007 wieder abgegeben.

Die Krönung war der Transfer des Brasilianers Gledson von Hansa Rostock im Juli 2007. Der machte für den VfB genau ein Spiel, 47 Minuten, bekam die rote Karte und ward nie mehr gesehen. In 2008 wurde dann noch Sergiu Radu ausgeliehen, der auch nur 3 Spiele für den VfB machte.

Ein weiterer kostspieliger Flop war Ciprian Marica, den Horst Heldt 2007 für 7,0 Millionen aus Donezk holte, der völlig enttäuschte und ablösefrei wieder ging – nur um später von Heldt noch einmal nach Schalke gelotst zu werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Fragt man heute eingefleischte Kenner der Stuttgarter Fußballlandschaft so hört man unisono die Meinung, dass Horst Heldt der Anfang vom Niedergang des VfB war, weil er den Kader kontinuierlich verschlechtert hatte. Ebenso hört man von dort, dass er eigentlich nur Telefon- und/oder Video-Scouting betrieb, d.h. er ließ sich die Spieler von Beratern am Telefon oder per Video anbieten. Einen eigenen Plan, wie man sich als Verein kontinuierlich eine solide Marktübersicht verschafft oder den eine strukturierte Scouting-Abteilung hat er nie entwickelt.

 

Horst Heldt auf Schalke (2010 bis 2016)

Im Sommer 2010 wechselte Horst Heldt nach Schalke. Über die Dauer seiner Amtszeit erzielte Horst Heldt auch hier ein Transferplus. Aha, nicht schlecht gemacht, könnte man denken, aber auch hier lohnt genaueres Hinschauen. Was die Transferbilanz bei Schalke zu der Zeit nämlich ins Positive bringt, sind die Verkäufe von Manuel Neuer (2011 für 30 Millionen zu den Bayern) und Julian Draxler (2015 für 43 Millionen nach Wolfsburg), für die Heldt nicht wirklich etwas konnte, weil diese Spieler aus dem guten Schalker Nachwuchs kamen und nicht von ihm verpflichtet oder gescoutet wurden. Erneut (wie bei Gomez) waren es für ihn Glücksfälle, da diese Irrsinnsablösen ihm quasi in den Schoß fielen.

Bereits in seinem ersten Jahr gaben die Schalker am zweitmeisten aus im Ligavergleich, trotzdem wurde der Kader über die Jahre immer schwächer, weil Horst Heldt hoch spekulativ agierte, ohne dass die Spekulation eine solide Basis hatte. Zum Ende seiner Schalker Zeit kamen dann die richtig dicken Bretter für Schalke: Johannes Geis für 10,5 Millionen, Kevin-Prince Boateng für 10 Millionen, Franco di Santo für 6 Millionen.

Bei den Gehältern war Horst Heldt immer schon sehr spendierfreudig. Geis soll 3 Millionen pro Jahr verdient haben, Boateng 5 Millionen, Di Santo 4 Millionen, Huntelaar 5 Millionen usw. – Gelsenkirchener Größenwahn, der sich bis zuletzt fortgesetzt hat.

In vielen Jahren führte Schalke nach Bayern den teuersten Kader der Liga, so war Schalke bei dieser Personal- und Gehaltspolitik auf Einnahmen aus der Champions-League absolut angewiesen. Als diese ausblieben, ging es unaufhaltsam abwärts. Die Spätfolgen dieser völlig überteuerten Personalpolitik bei viel zu niedrigem sportlichen Ertrag sehen wir heute: Ein desaströser Abstieg mit einem völlig überbezahlten Kader, für den Horst Heldt zusammen mit Clemens Tönnies den Grundstein legte. Ähnlich wie in Stuttgart hört man auch aus Schalker Kreisen die Meinung, dass die Personalpolitik von Horst Heldt trotz der anfänglich noch sehr guten sportlichen Platzierungen der Anfang vom Niedergang des FC Schalke 04 war, weil er einfach viel zu viel Geld ausgab.

Auch die Liste seiner Trainer war lang und liest sich eher gruselig. Nach dem Ausscheiden von Rangnick wegen Burnout kamen Stevens, Jens Keller (ein Bekannter aus Stuttgarter Zeiten), Roberto di Matteo (für 8 Monate) und dann noch Breitenreiter.

Ende der Saison 15/16 wurde dann Horst Heldt bei Schalke gegangen.

 

Horst Heldt in Hannover (2017 bis 2019)

 

Hier hat Horst Heldt dann endgültig sein Glück verlassen, denn in Hannover waren keine Rekordtransfererlöse zu generieren, wie sie mit Gomez, Hleb, Neuer und Draxler möglich waren. Transferflops kann man in Hannover nicht ausgleichen, hier muss jeder Transfer sitzen, ansonsten steht die sportliche Zukunft des Vereins auf dem Spiel – ganz ähnlich wie beim FC.

In seiner Zeit von März 2017 bis April 2019 kam eine Transferbilanz von minus 23,75 Millionen Euro zustande und in der Saison 18/19 ein krachender Abstieg, von dem sich Hannover bis heute nicht erholt hat. In mit den Verhältnissen in Hannover vertrauten Medien wurde Horst Heldt ungeschminkt vorgehalten, den „Tatbestand des fahrlässigen Transferversagens in Kombination mit vorsätzlicher Geldverbrennung locker erfüllt“ zu haben.

Absolutes Negativhighlight war die Verpflichtung des Brasilianers Jonathas, der für 9 Millionen Euro kam, schon nach einem Jahr wieder verliehen wurde, letztendlich ablösefrei ging und daraufhin sogar ein paar Monate vereinslos war, weil ihn keiner haben wollte.

Ebenfalls absurd war die Verpflichtung von Thomas Doll als Trainer, den Horst Heldt nach 10 Punkten aus 15 Spielen wieder feuerte und dafür seinen alten Bekannten Andre Breitenreiter erneut installierte.

Sportlich lief es im ersten Jahr unter Horst Heldt übrigens ganz ordentlich, da landete Hannover als Aufsteiger im gesicherten Mittelfeld. Im zweiten Jahr schmierte Hannover dann völlig ab. Den Abstieg versuchte Heldt noch mit teuren Leihen von Wimmer, Asano und Bobby Wood zu verhindern, völlig erfolglos – er wurde noch vor Saisonende vom wütenden Martin Kind entlassen. Horst Heldt wird die Schuld an der wirtschaftlich und sportlich desaströsen Saison gegeben. Er stellte den teuersten und gleichzeitig erfolglosesten Kader der Hannoveraner Bundesligageschichte zusammen.

Aber Herr Kind muss sich auch an die eigene Nase fassen, weil er die oben beschriebenen klassischen Fehler bei seiner Personalauswahl begangen hatte. Was Horst Heldt alles nicht kann, hätte auch ein Herr Kind wissen können. Niemand hatte ihn gezwungen, Horst Heldt einzustellen. Letztlich fällt uns auch hier wieder nur das Stichwort Modelleisenbahn ein.

 

Das vergebliche Warten auf den Lerneffekt

Vor dem Hintergrund der Vergangenheit werden die Entscheidungen, die Horst Heldt in Köln getroffen hat, nachvollziehbarer, was es natürlich nicht besser sondern schlimmer macht.

In Köln wurde Horst Heldt eingestellt, weil der neue Vorstand im Herbst 2019 aufgeschreckt wie ein Hühnerhaufen war, nachdem Armin Veh in klassischer Armin-Veh-Manier hingeschmissen hatte, obwohl der neue Präsident Werner Wolf ihn in völliger Verkennung der Lage noch als absoluten Fachmann gelobt hatte, mit dem man verlängern wolle.

Als klassischer Vertreter der Fußballszene empfahl Armin Veh dem FC bei seinem Abgang seinen alten Bekannten aus Stuttgarter Zeiten, Horst Heldt. Man kennt sich, man hilft sich. Auch Alexander Wehrle setzte sich massiv für seinen alten Bekannten aus Stuttgarter Zeiten ein. Und dann hatte Horst Heldt auch noch lange für den FC gespielt. Das waren so viele positive Vorzeichen, dass man gar nicht mehr an ihm vorbeikam, wo der vom bösen Herrn Kind so arg geprügelte erfahrene Sportchef auch noch arbeitslos auf der Straße saß.

Mehr muss man zur Qualität des Auswahlprozess gar nicht sagen. Es ist erschreckend, wie amateurhaft bei einem Unternehmen mit über 100 Mio. Jahresumsatz die Geschäftsführerposition besetzt wird.

Wie heißt es so schön: „Der Fußball hat seine eigenen Gesetze!“ Das ist tatsächlich so. Denn anders als in jeder anderen Branche kann man im Fußball auch ohne Qualifikation trotzdem einen Job nach dem nächsten bekommen. Wir glauben, dass in keinem normalen Unternehmen Horst Heldt nach seinem Versagen in Hannover wieder den gleichen Job des Geschäftsführers bekommen hätte, weil jeder vernünftige Personalchef gesehen hätte, dass er den Job nicht kann.

Eine kritische Analyse seiner bisherigen Laufbahn bzw. Stationen hätte dazu führen müssen, dass er auch für den FC für ungeeignet hätte befunden werden müssen. Sportlich hat er seine bisherigen Vereine immer Richtung Talfahrt gebracht. Er hat auf keiner Station wirklich nachhaltig gearbeitet und personenunabhängige und transparente Strukturen geschaffen. Die Probleme der Vereine nach seinem Abgang waren immer tiefgreifend, aber nicht auf den ersten Blick ersichtlich, weil die negativen Konsequenzen seines Wirkens erst mit zeitlicher Verzögerung eintraten.

Bisher ist er wegen der oben beschriebenen Besonderheiten des Fußballs erstaunlicherweise unbeschadet davongekommen. Sein bundesweiter Ruf hat selbst nach dem Hannover-Desaster nicht wirklich gelitten. Ob ihm das nach seiner Zeit beim FC auch wieder gelingen wird?


Horst Heldt in Köln (2019 bis heute)

Nach seinem Amtsantritt beim FC wurden im Winter 2019/20 Elvis Rexhbecaj per Leihe aus Wolfsburg, Mark Uth per Leihe aus Schalke und Toni Leistner per Leihe von Crystal Palace geholt. Ob Horst Heldt dafür tatsächlich schon verantwortlich war, wissen wir nicht, weil wir die Details leider nicht kennen. Wirklich überzeugen konnte von den Dreien nur Mark Uth.

Nach dem Klassenerhalt im Sommer 20 bestätigte Horst Heldt im Vorfeld der aktuellen Saison eindrucksvoll seine Kritiker und holte zur skandalösesten Tat seiner Karriere aus. Er grillte öffentlichkeitswirksam regelmäßig mit seinem Nachbarn Markus Gisdol und gab ihm so ganz nebenbei einen neuen 3-Jahres-Vertrag zu erhöhten Bezügen, obwohl Gisdol noch ein Jahr Vertrag hatte und die Saison 19/20 mit 9 sieglosen Spielen sowie dem Fiasko in Bremen geendet hatte. Es gab also absolut keinen Grund, den Vertrag vorzeitig zu verlängern, geschweige denn Gisdols Bezüge zu erhöhen.

 

Selbst Laien erkannten, dass Gisdol angesichts der schlechten Rückrunde und des nochmals schwächeren Kaders für die laufende Saison und wegen des zu erwartenden Erfolgsdrucks kaum in der Lage sein würde, die Saison als Trainer zu Ende zu spielen. Und wenn er wider Erwarten doch erfolgreich gewesen wäre, hätte man im Winter oder im Frühjahr dieses Jahres den Vertrag immer noch verlängern können.

Heldt allerdings begründete die Vertragsverlängerung damit, dass man nicht mit einem Trainer in die Saison gehen könne, der nur noch ein Jahr Vertrag habe. Wir fragen uns: Warum eigentlich nicht? Hätte der FC Angst haben müssen, dass Gisdol abgeworben wird oder einen angebotenen Anschlussvertrag ablehnt? Wohl kaum. Die Begründung von Horst Heldt ist blanker Unfug, aber sie ist branchenüblich. Denn dieser Unfug wird auch in anderen Vereinen verzapft. Tatsache ist doch, dass Fußball ein extrem erfolgsabhängiges Geschäft ist. Also müssten auch die Vertragskonstellationen daran angepasst werden. Genau das passiert aber nicht, vor allem nicht beim FC. Dort wirft Alexander Wehrle begleitet von seinen jeweiligen Sportgeschäftsführern mit Verträgen und Geld nur so um sich.

Jeder Fußballfan konnte im Fall Gisdol nach der Vertragsverlängerung also relativ zielsicher prognostizieren, dass die Millionen-Abfindung für den Trainer kaum zu verhindern sein würde.

Der sportkompetente Vollprofi Horst Heldt flötete aber fröhlich in die Welt, dass er davon ausgehe, dass Gisdol auch die nächsten 3 Jahre noch erfolgreich für den FC tätig sein werde. Den Unsinn kann selbst Horst Heldt nicht geglaubt haben. Aber was interessiert schon das Gerede der Vollamateure in den Gremien? Wirtschaftliche Grundsätze? Kaufmännische Vorsicht? Uninteressant! So geht Fußball nicht.

Außerdem ist es ja nicht sein Geld, dass er riskiert und ausgibt. Für Horst Heldt muss es sich schon sein ganzes Managerleben anfühlen wie im Casino am Roulettetisch: Immer steht einer hinter Dir, der dir permanent Jetons zusteckt, während Du munter lustig auf irgendwelche Zahlen setzt und am Ende des Spiels einfach aufstehst und gehst.

Die traurige Wahrheit ist aber auch: Niemand hat den FC gezwungen, Horst Heldt einzustellen. Dafür sind Wehrle und der neue Vorstand verantwortlich.

Heldts Transferbilanz 2020/21 darf ohne Übertreibung als desaströs bezeichnet werden. Knapp 20 Millionen ausgegeben und trotzdem ein alles andere als Mut machender Top-Abstiegskandidat. Wirtschaftlich steht das Desaster schon fest, sportlich wird es Ende Mai feststehen.

Im Sommer gab Heldt die Torgarantie Cordoba an die Hertha ab, musste dafür aber der Hertha den damals schwer verkäuflichen Ondrej Duda in einer Art Tauschgeschäft zu einem Preis abnehmen, den zu diesem Zeitpunkt wohl kein Verein für Duda bezahlt hätte, angeblich rund 7 Mio, sodass von den angeblich 15 Millionen für Cordoba gerade einmal etwas mehr als die Hälfte übrig blieb. Zudem ist Duda kein Stürmer sondern ein offensiver Mittelfeldspieler. Ohne Duda wäre der FC offensiv noch viel harmloser gewesen, keine Frage, aber ob bei ihm das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, darf zumindest angezweifelt werden.

Dann gab Heldt auch noch ohne Ablöse Terodde ab, weil er ihn für nicht bundesligatauglich hielt.

Mit Modeste hatte er dann plötzlich – welche Überraschung – nur noch einen Mittelstürmer im Kader, der aber nicht richtig fit war und bei dem fraglich war, ob er es je wieder werden würde.

Also fing Heldt hektisch und wie in Stuttgarter Zeiten viel zu spät mit der Suche nach einem Ersatz an. Streli Mamba aus Paderborn sollte es dann für ca. 3 Millionen Euro werden – er wurde es nicht, weil er zum Kölner Glück den Medizintest nicht bestand. Heute, nur knapp 1 Jahr nach seinem Beinahewechsel nach Köln spielt Mamba übrigens in Kasachstan und hat in 9 Spielen ein sagenhaftes Tor geschossen.

Ohne Not und wegen viel zu später Planung hatte sich Heldt (unter fachmännischer Begleitung von Sportdirektor Frank Aehlig) also ins Abseits manövriert. Die Zeit lief davon und der FC hatte keinen Stürmer. Dann wurde plötzlich Sebastian Andersson für nicht gerade günstige rund 6 Millionen von Union Berlin angeboten. Der hatte eine sehr gute Saison (12 Tore in 33 Spielen) bei den Unionern gespielt, allerdings auch die erste sehr gute Saison in seiner Karriere, sonst wäre er ja auch nicht bei Union gelandet.

Andersson soll allerdings schon in Berlin Knieprobleme gehabt haben, er bestand aber den Medizintest in Köln. Mittlerweile herrschte beim FC schon fast Panik, weil man immer noch keinen Stürmer hatte. Es kam dann alles so, wie man es als kummergewöhnter FC-Fan ahnen konnte: Aufgrund massiver (Knie)Verletzungsprobleme hat Andersson kaum gespielt, sodass der FC praktisch keinen brauchbaren Stürmer hatte.

Wo liegt unabhängig davon der grundlegende Fehler beim Andersson-Transfer?

Andersson war schon 29 Jahre alt, sodass Alexander Wehrle und Horst Heldt klar sein musste, dass man diesen Spieler nach 3 Jahren Vertragslaufzeit (im Alter von dann 32) keinesfalls mehr für die bezahlten 6 Mio wird verkaufen können, sondern vermutlich ablösefrei in die Rente schicken muss. Solche Transfers kann sich der FC daher schon wegen der mangelnden (finanziellen) Perspektive nicht erlauben. Wenn der FC eine so hohe Ablösesumme zahlt, muss zumindest die Möglichkeit gegeben sein, die Investition irgendwann wieder hereinzuholen, oder sogar einen Gewinn zu erwirtschaften. Schon aus diesem Grund hätte der FC diesen Transfer nicht machen dürfen.

Neben Andersson hatte Horst Heldt für den Sturm obendrein noch Arokodare verpflichtet, einen Jüngling aus einer baltischen Kirmesliga. Er wurde Horst Heldt und Frank Aehlig von einem Berater angeboten – eigenes Scouting und Marktübersicht? Fehlanzeige.

Die Fähigkeit, sich eine fundierte Marktübersicht zu verschaffen, ist ein Muss für einen Geschäftsführer Sport. Er muss nicht alles selber wissen und machen, aber er muss sich eine systematische Struktur aufbauen können, die permanent wenigstens ansatzweise verlässliche Ergebnisse liefert.

Neben Duda, Andersson und Arokodare kam für die Offensive dann noch der junge Limnios aus Griechenland für lockere rund 3 Millionen. Wenn man ihn hat spielen sehen (wobei, er spielt ja kaum), dann fragt man sich schon, wie der FC für den Jungen so viel Geld ausgeben konnte. Geld das man ohnehin nicht wirklich hatte.

Im Winter 20/21 stand der FC dann schon mit dem Rücken an der Wand. Horst Heldt war jetzt schon über ein Jahr im Amt. Es war jetzt sein Kader. Geld hatte der FC keines mehr, weil man im Sommer schon bald 20 Millionen rausgehauen hatte. Der überteuerte Kader und Corona hatten den Rest aufgefressen, nur noch Leihen waren drin.

Foto: dronepicr / flickr

Foto: dronepicr / flickr

Im Sturm war man quasi blank: Andersson verletzt, Modeste war mittlerweile wegen Chancenlosigkeit nach Frankreich verliehen worden und so blieb nur noch Arokodare. Wie man dann auf die Idee Emmanuel Dennis verfiel, wissen wir auch nicht. Es kann nur Telefonscouting, also die Empfehlung eines windigen Beraters der irgendwie einen netten Deal machen wollte, und ein schneller Marktwertcheck auf Transfermarkt.de gewesen sein.
Da holte Horst Heldt also einen unbekannten, in Belgien aber schon negativ auffällig gewordenen Stürmer für ein kolportiert sechsstelliges Gehalt im Monat (beim FC quasi ein Standard-Betrag), also alles andere als eine Billig-Leihe. Das traurige Ende vom Lied, Dennis spielt nicht, weil scheinbar Markus Gisdol und jetzt auch Friedhelm Funkel eher nichts von ihm halten.

Dann kam es aber noch besser im Wintertransferfenster: Max Meyer, das verglühte Schalker Juwel. Diese Verpflichtung hatten wir allerdings – als nicht ganz ahnungslose Fußballfans – vorausgesehen. Max Meyer war von Crystal Palace vor die Tür gesetzt worden und Horst Heldt kannte ihn und seinen Berater gut aus Schalker Zeiten. Dazu muss man wissen, dass Max Meyer ein Spieler ist, der von der Agentur Rogon vertreten wird, einem der Big Player auf dem Spielermarkt. Horst Heldt ist seit Jahren in der Branche als „Rogon-Mann“ bekannt, also als jemand der sehr gerne Spieler dieser Agentur verpflichtet, also griff Horst Heldt zielsicher zu. Dass der Transfer ebenfalls nicht zündete, überraschte nicht, denn Crystal Palace hatte ja nicht auf die Dienste von Max Meyer verzichtet, weil er so überragend gespielt hatte.

Wie man im Winter auch agieren kann, hat exemplarisch Mainz vorgemacht. Mit Dominik Kohr, Danny da Costa und Robert Glatzel holte man 3 Neuzugänge, die allesamt einschlugen und Mainz vom geteilten letzten Platz mit Schalke zum souveränen Klassenerhalt schossen. Warum kann Mainz das und nicht der FC? Weil Mainz keinen Horst Heldt hat.

So steht unser Verein also wieder einmal vor dem Abstieg, weil Horst Heldt dem FC einen derart unausgewogenen Kader eingebrockt hat, dass selbst Arminia Bielefeld stabiler wirkt. Wenn nicht Schalke so desaströs in den Abstieg getaumelt wäre, wäre der FC schon Letzter.

Wir fragen uns nur noch, wann der FC Horst Heldt endlich vor die Tür setzt und endlich nachhaltige Konsequenzen gezogen werden. Man hätte ihn nie verpflichten dürfen und mittlerweile sollte selbst der aktuelle Vorstand erkannt haben, wem er da aufgesessen ist. Angesichts der Naivität unseres Vorstands und der ungebrochenen “Branchenkenntnis“ eines Alexander Wehrle graust es uns selbst für den Fall einer Verabschiedung von Horst Heldt schon davor, wen der FC dann aus der Suppe der ehemaligen Spieler herausfischen wird. Vertrauen in eine fundierte Personalauswahl kann man beim FC aktuell keines mehr haben.

Und auch die zahlreichen FC-Fans, die dauernd nach „sportlicher Kompetenz“ in Form von Ex-FC-Spielern in Führungspositionen schreien, sollten sich nach den historischen Fehlgriffen Overath, Schumacher, Glowacz, Heldt und Co. wirklich hinterfragen, ob vielleicht ihre „sportliche Kompetenz“ beim Thema Fußballfunktionäre ausreichend ist.

… Fortsetzung folgt …

 

Was bisher geschah

Episode 1: Der Teflon-Mann

Die Sage vom "Finanzgenie"
Alexander Wehrle

Episode 2: Der Teflon-Mann (Teil 2)

Die finanzielle Entwicklung des 1. FC Köln – mit Vollgas Richtung Insolvenz